Im Jahr 2013 trat das US-amerikanische Fintech-Unternehmen Robinhood mit seiner Mission an, den Finanzmarkt zu demokratisieren. Die Nutzer können hier bereits ab einem Cent Aktien kaufen.

So soll sichergestellt werden, dass niemand aufgrund von zu geringem Kapital vom Aktienhandel ausgeschlossen wird. Über Robinhood können Anleger Aktien, ETFs und Krypto-Währungen handeln.

Rasantes Wachstum und geplanter IPO

Im Jahr 2020 schnellte die Kundenzahl um 143 Prozent in die Höhe. Im ersten Quartal 2021 verzeichnete Robinhood einen Kundenzuwachs um weitere 12,5 Millionen Kunden. 18 Millionen Nutzer sind es Mitte 2021 insgesamt. Die Höhe der verwalteten Kundengelder liegt aktuell bei knapp 81 Milliarden US-Dollar.

Für Juli 2021 hat Robinhood seinen Börsengang geplant. Unter dem Namen „HOOD“ sollen die Aktien am Nasdaq gelistet werden.

Polarisierendes und teures Geschäftsmodell

Dass das Unternehmen mit seinem Geschäftsmodell polarisiert, liegt auf der Hand. Kritiker werfen Robinhood Geschäftsgebaren wie ein Glückspiel-Anbieter vor. Es verleite unwissende Kunden zu riskanten Geldgeschäften, auch außerhalb des reinen Aktienbereichs, die zum Totalverlust führen können.

Anfang Juli verdonnerte die US-amerikanische Finanzaufsicht Finra Robinhood zu einem Bußgeld in Höhe von 70 Millionen Dollar. Wegen Irreführung der Kunden, mangelnder Kontrollen beim Optionshandel und technischer Pannen. Es ist die höchste Geldstrafe, die je von der Behörde verhängt wurde.

Das trübt den mit Spannung erwarteten Börsengang kaum ein. Ganz anders sieht die Lage bei den IPO-Dokumenten aus.

Die IPO-Dokumente

Die beeindruckenden Wachstumszahlen werden bei einem Blick in die IPO-Unterlage relativiert. Das Unternehmen selbst gibt hier einen eindeutigen Risikohinweis. Dieser Risikohinweis betrifft die Sparte Kryptowährungen und hier ganz speziell „Dogecoin“. Rund 17% aller Einnahmen stammten im ersten Quartal 2021 aus diesem Geschäftsfeld. Zum Vergleich: Im vierten Quartal 2020 lagen die Einnahmen noch bei 4%.

Allein 34% der Einnahmen stammen aus dem Handel mit „Dogecoin“. Dazu muss man wissen, dass Dogecoin ursprünglich als „Spaß-Krypto Währung“ und als eine Parodie auf Bitcoin gedacht war. Inzwischen ist „Dogecoin“, gemessen an der Marktkapitalisierung, die sechstgrößte Kryptowährung.

Das Wertpapierprospekt von Robinhood warnt seine IPO-Investoren in vier Szenarien rund um „Dogecoin“, die Einfluss auf das Wachstum des Geschäftsfeldes „Krypto-Währungen“ von Robinhood selbst haben könnten.

Szenario 1: Die Märkte für „Dogecoin“ verschlechtern sich
Szenario 2: Der Preis von „Dogecoin“ sinkt
Szenario 3: Eine wachsende negative Wahrnehmung von „Dogecoin“
Szenario 4: Rivalisierende Kryptowährungs-Plattformen beginnen den Handel mit „Dogecoin“.

Hintergrund zum Dogecoin und der Kursentwicklung

Die Kryptowährung Dogecoin, die ursprünglich als Parodie auf Kryptowährungen gedacht war, wurde in den letzten Jahren immer beliebter. Dies zeigt auch der Handel mit Dogecoin auf Robinhood und über andere Plattformen deutlich auf.

Starke Kursentwicklungen in beide Richtungen gab es bei Dogecoin in den vergangenen Monaten immer wieder. Besonders relevant ist hier neben den aktuellen Diskussionen um Meme Coins, Regulierung von Krypto Börsen und Steuern sowie Gesetzen auch die Rolle von Elon Musk.

Er hat in den letzten Monaten gezeigt, wie stark der Einfluss von einzelnen Tweets auf die Kursentwicklungen von Kryptowährungen wie Bitcoin, aber auch Dogecoin sein kann. Er gilt generell als Fan von Kryptowährungen und Dogecoin. Ob er diesem Kurs treu bleibt und weitere Kurs-Rekorde durch neue Tweets ausgelöst werden, bleibt abzuwarten.

Fazit

Eine Investition in die Kryptowährungen Dogecoin ist mit einem hohen Risiko behaftet, bietet aber auch Chancen auf sehr hohe Renditen. Man sollte hierbei individuell entscheiden, welches Risiko man eingehen möchte und wieviel Kapital man in Dogecoin investieren will.

Tipp: Aktuelle Kurs Prognosen für Kryptowährungen für die nächsten Jahre, Nachrichten zu Dogecoin und Bitcoin und mehr gibt es auf der Plattform Coindaten & Prognosen im Überblick.

Diese Szenarien in den IPO-Unterlagen veranlassten den Unternehmensberater Hugh Tallents gegenüber MarketWatch zu folgender Einschätzung: „Mit Dogecoin und ein paar anderen seltsamen Memen ist es wie ein Videospiel, das am Ende eine Menge Leute finanziell schädigen wird, und Robinhood wird im Fadenkreuz stehen.“

Von Reporter1