Die Pandemie hat vieles verändert und seine Spuren hinterlassen. Prioritäten und Wertvorstellungen unterlagen einem Wandel. Angst vor Arbeitsplatzverlust und allgemeine Unsicherheiten machten sich breit.

Das Gefühl nach Sicherheit wächst. Eine zu erwartende Beziehung wird von dem Wunsch nach Sicherheit geprägt. Die Werte haben sich verschoben. Die Vorstellung der Traumfrau oder des Traummannes wird an neuen Merkmalen des Sicherheitsbedürfnisses festgemacht. Verlässlichkeit und Geborgenheit geraten immer mehr in den Fokus der persönlichen Bedürfnisse. Eine amerikanische Studie befragte Singles. Die Ergebnisse erstaunten. Emotionale Reife ist für 83 Prozent der Befragten ein wichtiges Kriterium bei der Partnerwahl. Die Optik wurde mit 78 Prozent als wichtiges Kriterium benannt. Vor der Pandemie waren es noch 12 Prozent mehr.

Sich auf die wichtigen Dinge im Leben konzentrieren

Das Bedürfnis nach einer festen Partnerschaft ist während der Pandemie gewachsen. Die Gelegenheiten, sich im öffentlichen Raum kennenzulernen, waren kaum noch möglich. Die Datingplattformen eröffnete den Menschen neue Möglichkeiten. Selbst Singles, welche bis dato weniger Bereitschaft zeigten, sich dieser virtuellen Begegnungsmöglichkeit zu öffnen, versuchten ihr Glück. Die Möglichkeit der Video-Calls wurden gerne genutzt. Die nächtlichen Ausgangssperren in so manchen Bundesländern verschärften das Gefühl der Einsamkeit in der kalten Jahreszeit.

Das Dating-Verhalten hat sich verändert

Der „schnelle Sex“ rückte in den Hintergrund. Die Gespräche rückten in den Vordergrund. Sich öffnen zu können und Vertrauen aufzubauen waren Merkmale, welche für die Nutzer von Datingplattformen immens wichtig wurden. Seine Ängste und Sorgen zu teilen in intellektuellen Gespräche war wichtiger als der körperliche sexuelle Austausch. Die gesamte Erwartungshaltung für sein Gegenüber veränderte sich. Die bis dato vor der Pandemie klaren Vorstellungen: blond, blaue Augen, groß und schlank veränderten sich. Alles war möglich; der Austausch über politische oder gesellschaftliche Themen gerieten mehr in den Vordergruhttps://feed-magazin.de/das-dating-zu-zeiten-der-pandemie-im-jahre-2022/nd.

Der Wandel der Persönlichkeit

Durchaus veränderten sich die Menschen und somit das Singleverhalten als solches. Wer keinen Partner zu Hause hatte, suchte sich ein neues Hobby. Nach den Unsicherheiten, wie es mit der Pandemie weitergehen sollte, wurden Alternativen gesucht. Die ersten 14 Tage auf der Couch waren noch ganz gemütlich, doch keine Dauerlösung. So wurde zu Hause Sport getrieben, neue Sprachen gelernt oder alternative Hobbys gesucht. Der Alkohol und Drogen waren zudem ein Thema. Interessanterweise ergab eine Umfrage, dass 34 Prozent der Befragten, sich sehr gut vorstellen könnten, zukünftig auf alkoholische Getränke beim Daten zu verzichten. Verzicht zum einen und ein bewussterer Umgang mit seiner eigenen psychischen und körperlichen Gesundheit rückten in den Vordergrund.

Das Online-Dating profitierte

Keine Frage, das Online-Dating ist ein Profiteur der Corona-Krise. 43 Prozent der Paare haben sich über das Internet kennengelernt. Corona war ein Verstärker für das Daten im Netz. Das Ausfüllen des eigenen Profils unterlag zudem einem Wandel. Der Impfstatus rückte in den Vordergrund. Am Impfstatus scheiden sich oftmals die Geister. Die Einstellung zur Pandemie und zur Impfung ist heute entscheidend, ob ein potenzieller Partner oder Partnerin infrage kommt.

Mit der Pandemie haben sich die Erfolgsaussichten erhöhte, über eine Online-Singlebörse einen Partner kennenzulernen. Es wird als positiv erachtet, vor dem ersten persönlichen Treffen viele Informationen im Vorfeld zu erfahren. So lässt es sich leichter den passenden Kandidaten herauszufiltern.

Virtuelle Liebe während der Pandemie

Schneller Sex und schnelle Treffen gab es vor der Pandemie. Corona veränderte alles. Cyber-Sex wurde verstärkt zum Thema. Jedoch nicht auf den Dating-Plattformen. Der Austausch mit Gesprächen war wichtiger. Spontane Treffen sind nicht mehr so wichtig. Das gegenseitige Stärken in schwierigen Lebenssituation schweißte zusammen. In den Familien gab es verstärkt Diskussionen zur Grundeinstellung gegenüber der Pandemie und deren Maßnahmen. Die digitale Freundschaft war wichtiger, als der schnelle Sex zwischendurch. Das eigene Leben wurde einem „Fremden“ schneller offengelegt. Der Sex fehlte sicherlich dem einen oder anderen. Die Isolation ging an niemandem spurlos vorbei. Die Nutzung der Webcam half dabei, die Einsamkeit zu überwinden und gemeinsam zu lachen.

Das erste Kennlerntreffen

Erste Treffen fanden nicht mehr in Restaurants oder Clubs statt, sondern verlagerten sich zu einem Spaziergang in der Natur. Diese ersten persönlichen Kontakte veränderten sich. Sie waren von Beginn an intensiver und ausgewählter. Sich mit drei oder vier verschiedenen Singles kurz hintereinander zu treffen, stand nicht mehr im Vordergrund. Es ging vermehrt um Qualität der Gespräche, statt sich belanglos mal in einem Café zum Kaffeetrinken zu treffen.

Die Zeiten haben sich verändert und die Dating-Portale mit. Sie sind ein klarer Gewinner in der Krise und ihr Image hat sich deutlich verbessert. Das schnelle Matchen und Wegwischen, stand nicht mehr an der Tagesordnung. Der Umgang miteinander wurde achtsamer. Der Mensch dahinter steht bis heute mehr im Vordergrund und es ist zu erwarten, dass dieser Trend sich fortsetzt.

Von Reporter1