Fußball auf der RePublica 2010

Warum wird den deutschen Fußball-Bloggern das Leben so schwer gemacht? Weder von Seiten der Vereine und Verbände erhalten sie die Anerkennung – die sie zweifellos verdienen: Denn was auf mauertaktik.d , clubfans-united.de oder indirekt-freistoss. de gepostet wird, ist sprachlich inhaltlich oft besser um einige Nuancen, als das, was in den meisten Spielberichten wimmelt von abgedroschenen Phrasen der alteingesessenen Sportzeitschrift zu lesen steht; und es ist hier zudem etwas, was man in den etablierten Medien meist vergeblich sucht: aufrichtige Anteilnahme und Herzblut.

Dominierende Gesprächsthemen waren die mangelnde Unterstützung der Blogger durch die Vereine – etwa in Form von offiziellen Stadionakkreditierungen, Gewährung von Interviews oder offiziellem Fotomaterial – und die rechtlichen Probleme, mit denen jeder Blogger und insbesondere die Fussballer zu kämpfen haben: Welches Foto darf ich verwenden? Darf ich im Stadion selbst Fotos oder Videos machen und diese dann für Publikationszwecke verwenden? Darf ich Vereinslogos verwenden? Die Regeln hier sind oft unpraktisch und paradox (z.B. darf man in der Regel keine Kamera mit ins Stadion bringen – das ist Sache der Hausordnung des Vereins – Vollkommen verrückt: wenn es mir gelingt, eine solche einzuschmuggeln und heimlich Fotos zu machen, darf ich sie verwenden).

Fazit

Wir wissen seit langem, dass der DFB ein verknöcherter Apparat ist. Und am Ende bekommt jeder die Berichterstattung, die er verdient. Innovationen im deutschen Fußball (und nicht nur auf dem Spielfeld) kommen in der Regel 5-10 Jahre später. Nun, sie haben den Kicker noch nicht erreicht. Die Zeitschrift 11Freunde ist schon erfrischend. Streng genommen hat Deutschland auch im Inland die Chancen der WM verpasst, sein Image in der Öffentlichkeit zu modernisieren.
Am Ende kann man aber vielleicht sogar froh sein, dass sich der Verband und die Vereine weigern, die Blogger zu unterstützen. Vereine, die ihren Fans verbieten, bestimmte Plakate mit ins Stadion zu nehmen und damit die Außendarstellung „ihrer Kurve“ zu manipulieren, sollten Blogs lieber nicht beeinflussen. So gesehen bieten Blogs und Foren einzigartige Möglichkeiten, unabhängig von den Strukturen des deutschen Fußballs und seiner Haus- und Hofzeitungen kritische Meinungen zu äußern.
Alles hat, wie so oft, zwei Seiten!

 

Von Reporter1