Neben der Konferenz selbst und ihren Sitzungen sind für viele Menschen die Rahmenveranstaltungen mindestens ebenso wichtig wie das Programm. Die Begegnung und Begrüßung, das Erleben von Blogs, Twitter und Facebook in voller Aktion und Sie selbst mittendrin. Es gibt aber auch sehr reale Begleitveranstaltungen, die zum Teil spontan, zum Teil von kleinen Gruppen selbst organisiert werden.

Tag 2 begann mit einem Frühstücksgespräch mit dem Titel „@webcific: Digital Natives and Business – (where) does it fit?“ in einem Café in der Nähe des S-Bahnhofs, wo in geselliger Atmosphäre die Probleme des Alltags von Menschen, die selbst Unternehmen beraten, ausgetauscht wurden. Vor allem blieben sie stecken: Social Web von 9 bis 5 – Das Problem, wenn Mitarbeiter, die vom Social Web unterstützt werden, das Ganze nur als Job sehen.

Am Ende des Vormittags dann:

Facebook-Revolution

Wo war der Anfang und wie geht es weiter?

Redner: Zahi Alawi gab Einblicke in die arabische Welt und wie das Web und das Social Web eine ganze Region verändert hat, denn die Menschen können jetzt „wissen“ und definieren, was sie wollen und können es kommunizieren.

Social-Media-Messung

Aktuelle Trends und der Stand der Forschung

Von der Arbeitsgruppe Social Media eine Diskussionsrunde mit einem humorvollen Einstieg: „Das Ganze sollte auch interaktiv sein, wir haben nur eine Folie“. Das Problem wurde angesprochen: Keine Werbung ohne Reichweite. Werbekunden wollen messbaren Erfolg, doch heute werden ihnen meist nur Page Impressions angeboten. Diese sind jedoch nicht mit klassischer Werbung vergleichbar, denn Werbung in Social Media ist nicht „trotzdem“, sondern „deswegen“ – die Empfehlung als Werbung. Aber auch heute noch ist der Zählpixelcode die deutsche Währung, die nur durch klassische Umfragen qualifiziert wird – besser wäre aber vielleicht das Panelsystem, bei dem nicht der Anruf, sondern das Verhalten des Anrufers insgesamt erfasst wird, da sich der Nutzer in einem ausgewählten Haushalt befindet, der technisch nachverfolgt wird.

Die Sitzung lieferte interessante Einblicke in ein real existierendes aktuelles Problem der Werbewirtschaft, konnte aber den Kern, die Differenzierung von Qualifikation und Quantifizierung, nur bedingt beleuchten. Vielleicht bietet ein solches Panelsystem tatsächlich eine Übergangslösung für die Wirtschaft, aber es wird dem kleinen Blogger selbst mit einer Open-Source-Lösung kaum helfen. Eine Wortmeldung bringt es daher auf den Punkt, ob solche Versuche, in das alte Denken zu verfallen, alles messen zu wollen, nicht eher ein Rückschritt ist. Vielmehr sollte der Social-Web-Nutzer nicht als Werbezielgruppe, sondern als Publizist gesehen werden – und bei Publizisten beurteilt man ihren Einfluss nicht nach der Anzahl der Kontakte.

 

Von Reporter1